Außerordentlichen Lebensräume

Als außerordentlich werden Lebensräume seltener Tier- und Pflanzenarten, mit hoher Lebensvielfalt und erhaltenen oder speziellen Wasserlebensräumen bezeichnet. Anhand ihrer großen Bedeutung für die Umwelt werden sie als Naturdenkmäler nationaler oder lokaler Bedeutung ausgewiesen und in verschiedene Kategorien (z. B. geomorphologische, zoologische…) eingeteilt.


Feuchtwiesen mit der Gelben Taglilie  M. Podletnik

Anhand ihrer zoologischen und ökosystemischen Bedeutung treten der Ledava-See und der Hodoš-See hervor.
Der See in Krašči, auch Ledava-See genannt, ist mit 80 ha der größte stehende Gewässerkörper in Goričko. Am nördlichsten Teil des Sees ist in den 30 Jahren seit der Eindämmung des Ledava-Flusses auf den Ablagerungen ein außerordentlicher Silber-Weidenwald entstanden. Er ist als Ökozelle definiert und aus der Bewirtschaftung ausgeschlossen. Der Wald ist der Lebensraum zahlreicher Spechte und Vogelarten, wie des Halsbandschnäppers. Die umfangreichen Röhrichte bieten Schutz für verschiedene Vogelarten wie z. B. die Zwergdommel, den Drosselrohrsänger, den Rohrschwirl, die Wasserralle und das Teichhuhn. Im Frühling sind Seeschwalben über dem Wasser zu sehen, die mit der Brut beginnen.

Als Naturdenkmäler sind aus zoologischer, botanischer und ökosystemischer Sicht auch die Feuchtwiesen in Pertoča definiert. Dort leben der Schilfrohrsänger, der Sumpfrohrsänger und die Bekassine.


Feuchtwiesen in Pertoča   M. Podletnik

Der See in Hodoš, der durch die Eindämmung des Baches Dolenski potok entstanden ist, ist aus zoologischer Sicht mit dem Ledava-See vergleichbar. Dort leben der Haubentaucher, der Zwergtaucher, die Zwergdommel und der Fischotter.

In der Nähe des Hodoš-Sees befindet sich der Naturstandort der endemischen Pflanzenart aus der Familie der Rosmarin-Seidelbaste, der als botanisches Naturdenkmal (ND) definiert wird.
An der ungarischen Grenze liegt das nächste ND – die trockenen Wiesen am Hügel Bejčin breg, mit hohem zoologischen, botanischen und ökosystemischen Wert. Im Tal befinden sich gut erhaltene Feuchtwiesen mit der Gelben Taglilie und dem Lungenenzian. Dauerbewohner der nahegelegenen weiten Wiesen mit Großem Wiesenknopf sind der Helle Wiesenknopf-Ameisenbläuling und der Dunkle Wiesenknopf-Ameisenbläuling. Im Frühling, während der Blütezeit des Kleinen Knabenkrauts, färben sich die Hügelrücken violett. Leicht zu beobachten sind in diesem Gebiet der Wiedehopf, der Neuntöter, die Dorngrasmücke und die Goldammer. Über den Waldflecken fliegen der Mäusebussard (Buteo buteo) und die Kolkraben (Corvus corax).


Rosmarin-Seidelbast   M. Podletnik

Entlang des Baches Kobiljanski potok und in Motvarjevci im östlichen Teil des NP Goričko erstrecken sich erhaltene, extensive Wiesen, die einen geeigneten Lebensraum für den letzten Skabiosen-Scheckenfalter bieten. Die Wiesen dort färben sich bunt in der Blütezeit des Lungenkrautes (Pulmonaria officinalis), der Gelben Tageslilie (Hemerocallis flava), der Sibirischen Schwertlilie (Iris sibirica), des Gewöhnlichen Teufelsabbisses (Succisa pratensis), der Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica), des Wasser-Greiskrautes (Senecio aquaticus) und der Gewöhnlichen Färber-Scharte (Knautia arvensis). Oben, an den Aschweiden, sitzt der Neuntöter. Eine dichte Baumkrone bietet Unterschlupf für den Schlagschwirl, den Sumpfrohrsänger und die Dorngrasmücke.
Östlich von Motvarjevci, im Dorf Kobilje, erstrecken sich ähnliche Wiesen, in denen zwei botanische Raritäten vorkommen – die Prachtnelke (Dianthus superbus) und der Zwiebel-Steinbrech (Saxifraga bulbifera).
Im westlichen Teil des NP Goričko, in den Ortschaften Pertoča und Cankova, sind aufgrund ihres botanischen Wertes zwei Naturstandorte der Stern-Narzisse (Narcissus radiiflorus) als Naturdenkmäler ausgewiesen.

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