Die Geschichte des Schlosses

Das Schloss Grad im gleichnamigen Dorf steht auf einem steilen Hügel aus Basalt-Tuffstein im nordwestlichen Teil von Goričko. Das Gebiet um das heutige Schloss wurde von König Bela III. dem ungarischen Staat angegliedert und im Jahr 1183 dem Zisterzienserkloster in St. Gotthard zur Verwaltung anvertraut. Das Gut Lyndwa wird bereits 1208 in schriftlichen Quellen erwähnt, jedoch stammen die ersten Aufzeichnungen, die die Existenz eines Schlossgebäudes dokumentieren, aus dem Jahr 1275. Archäologische Ausgrabungen belegen die Existenz eines Baus jedoch bereits im 11. Jahrhundert.

Wer der erste Bauherr war, ist unbekannt. Einer Legende nach waren es die Tempelritter, die mit dem Bau begonnen haben. Seinen jetzigen gewaltigen Umfang erhielt das Schloss bereits im 16. und 17. Jahrhundert. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde es von den damaligen Schlossherren umgebaut und renoviert.

 
Eingangsportal aus der Zeit der Gotik    Innenhof

In einem der Wehrtürme aus der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde 1751 eine Kapelle eingerichtet und ein Uhrturm nach Plänen des Architekten Josef Hueber angebaut. Damit war die barocke Bauphase abgeschlossen. Der Turm wurde im Jahr 2001 von außen restauriert. Die Restaurierung der Schlosskapelle folgte im Jahr 2017, wobei bis dahin unbekannte Fresken zum Vorschein kamen.

Im Laufe der Jahrhunderte hat das Schloss viele Male seinen Besitzer gewechselt. Nachdem König Andreas II. den Besitz an den Grafen Nikolaus aus dem Adelsgeschlecht der Amadé geschenkt hatte, ging dieser nach dem Jahr 1275 in die Familie Amadé des Adelsgeschlechts der Gutkeled über.


Eine Schießscharte?   T. Jeseničnik

Im Zeitraum von 1365 bis 1685 besaß die Familie Szécsi das Schloss. In der Zeit ihrer Herrschaft verbreitete sich im 16. Jahrhundert der Protestantismus in diesem Gebiet. Nach dem Tod von Peter Szécsi V., dem letzten männlichen Nachfahren der Familie Szécsi, wurde ein Teil des Besitzes ab dem Jahr 1730 von Leopold Nádasdy verwaltet. 1856 wurde das Schloss von Prinz Moritz Joseph Johann Dietrichstein und im Jahr 1864 von Edvard Almásy angekauft. Es folgten Besitzer aus der Familie Nádasdy und zuletzt erneut aus der Familie Batthyány. In der Zwischenkriegszeit besaß Géza Hartner, ein Industrieller aus Murska Sobota, das Schloss. Für kurze Zeit im Jahr 1945 waren in dem Schloss Soldaten der russischen Roten Armee stationiert. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Schlossgebäude vom damaligen Staat Jugoslawien verstaatlicht. Die Räumlichkeiten dienten zunächst der Behörde und landwirtschaftlichen Genossenschaften, später zogen einige Familien ein.

Zwischen 1960 und 1995 wurde das Schloss dem Verfall überlassen.

Seit 1995 wird das Schloss renoviert.

Entscheidend bei der Suche nach den nötigen finanziellen Mitteln für die Renovierung war die Idee, die Grenzregionen in ein Schutzgebiet, den Naturpark Goričko-Raab-Őrség, zusammenzufassen. In den renovierten Räumlichkeiten des Schlosses befinden sich seit 2003 die Räume des Öffentlichen Amtes Naturpark Goričko und das Besucherzentrum des Naturparks Goričko und des Schlosses Grad.

Die Geschichte des Schlosses wurde im Projekt mit dem Namen Drei Schlösser, zwei Länder, eine Geschichte genauer untersucht. Die Ergebnisse der historischen Forschung wurden in einer Publikation in slowenischer und deutscher Sprache veröffentlicht, die hier zu finden ist.

Mit dem Schloss sind auch einige Legenden verbunden. Die wohl bekannteste ist die Legende vom Drachen Kač und seiner goldenen Krone.

Das Schlossgebäude ist von einem acht Hektar großen Park umgeben, der im englischen Stil vor Jahrhunderten angelegt wurde. Die großen Tulpenbäume, Bergahorne, Platanen, Rotbuchen, Hainbuchen und Eichen vermitteln einerseits einen Eindruck von der Pracht des Anwesens und stehen andererseits für die jahrhundertealte Langlebigkeit der Bäume. Auf dem erhabenen Teil des Innenhofs kann man die Energie dieser Kraftorte mit allen Sinnen spüren. Sie kommt aus den Tiefen der Erde und kann als Hitze oder Kribbeln wahrgenommen werden.

Die Meierei

Vor dem Schloss befindet sich eine Meierei, ein Verwaltungsgebäude aus dem 18. Jahrhundert. Es weist 18 Fensterachsen an der Hauptfassade und zwei Portale auf und ist teilweise unterkellert. Es sind keine nennenswerten Verzierungen an der Fassade zu erkennen. Heute ist das Gebäude im Besitz der Gemeinde Grad und ist teilweise bewohnt.

Die Krypta

Im Weiler Kaniža in der Ortschaft Grad steht eine neoklassizistische Grabkammer der Adelsfamilie Szechy, genannt Krypta. Erbaut wurde die Grabkammer nach der letzten Renovierung des Schlosses im Jahr 1751. Nach dem Zweitrm Weltkrieg wurde sie geplündert. Heute kann man die leere Krypta nur nach vorheriger Absprache im Besucherzentrum des Schlosses Grad besichtigen.

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