FHH Lebensräume im NP Goričko
Neben den Tier- und Pflanzenarten werden im europäischen Raum nach der FFH-Richtlinie auch gefährdete Lebensräume geschützt. Diese werden im System Natura 2000 als Habitattypen definiert. Bei den Habitattypen handelt es sich um einfach erkennbare Einheiten mit charakteristischen Pflanzen- und Tierarten. Die Habitattypen sind in mehrere Kategorien unterteilt. Bei den Grundhabitattypen sind die Unterschiede leicht zu erkennen. Eine genauere Gliederung innerhalb bestimmter Kategorien erfordert Artenkenntnis bzw. Kenntnis der Pflanzengesellschaften.
In Goričko werden 7 Habitattypen aktiv geschützt.
Naturnahe Kalktrockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia) (besondere Bestände mit bemerkenswerten Orchideen) (HT 6210)
Trockenrasen auf halbtrockenen und nahrungsarmen Standorten werden 1-2 Mal im Jahr gemäht. Im Frühling sind sie aufgrund der Artenvielfalt bunt. Diese Wiesen werden vorrangig wegen der vorkommenden Orchideen geschützt. In Goričko kommen sie an sandigen, sauren Standorten vor. Vorkommende Arten hier sind das Gewöhnliche Ferkelkraut (Hypochaeris radicata), der Furchen-Schafschwingel (Festuca rupicola), das Gewöhnliche Zittergras (Briza media), der Wiesen-Goldhafer (Trisetum flavescens), der Mittlere Wegerich (Plantago media), die Büschel-Nelke (Dianthus armeria) und die Heide-Nelke (Dianthus deltoides).
Auf den Trockenrasen gedeihen im Frühling Orchideen M. Podletnik
Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden, torfigen und tonig-schluffigen Böden (Molinion caeruleae) (HT 6410)
Dieser Wiesentyp entspricht feuchten bis nassen Wasserbedingungen. Der Standort ist deshalb an Wasserläufen oder auf nicht wasserdurchlässigem Boden. Pfeifengraswiesen werden nicht gedüngt und sind arm an Nahrungsstoffen.
Typische Arten sind neben dem Pfeifengras, das Rohr-Pfeifengras (Molinia arundinacea), die Rasen-Schmiele (Deschampsia caespitosa), der Gewöhnliche Teufelsabbiss (Succisa pratensis), die Blutwurz (Potentilla erecta), der Heil-Ziest (Betonica officinalis), der Lungen-Enzian (Gentiana pneumonanthe), die Gewöhnliche Sumpf-Schafgarbe (Achillea ptarmica), die Färber-Scharte (Serratula tinctoria), die Bleiche-Segge (Carex pallescens), die Sibirische Schwertlilie (Iris sibirica) und die Gelbe Taglilie (Hemerocallis lilioasphodelus).
Sibirische Schwertlilie und Gelbe Taglilie in einer Feuchtwiese HT 6410 K. Malačič
Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorba officinalis) (HT 6510)
Magere Flachland-Mähwiesen werden leicht gedüngt und 2-3-mal jährlich gemäht. Diese artenreichen, extensiv bewirtschafteten Mähwiesen sind charakteristisch für Kulturlandschaften des Flach- und Hügellandes Mitteleuropas.
Typische Arten sind: der Kriechende Hahnenfuß (Ranunculus repens), die Kuckucks-Lichtnelke (Lychnis flos-cuculi), das Wiesen-Fuchsschwanzgras (Alopecurus pratensis), das Wollige Honiggras (Holcus lanatus), der Wiesen-Schwingel (Festuca pratensis), der Rauhe Löwenzahn (Leontodon hispidus), der Große Wiesenknopf (Sanguisorba officinalis), die Wiesen-Witwenblume (Knautia arvensis), das Pfennigkraut (Lysimachia nummularia) und der Wiesen-Klee (Trifolium pratense).
Magere Flachland-Mähwiesen kommen in Goričko auf trockenen und nassen Standorten vor G. Domanjko
Auenwälder mit Alnus glutinosa und Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) (HT 91E0)
Entlang der kleinen und mittelgroßen Fließgewässer wächst ein Auwald mit Silber-Weide (Salix alba) und Schwarzerle (Alnus glutinosa). Den beiden ist regelmäßig die Esche (Fraxinus excelsior) beigemischt. Zu dieser Kategorie zählt auch der Schwarzerlen-Auwald.
Das größte Silber-Weide-Waldgebiet ist am Nordufer des Ledava-Sees erhalten. Diese Art von Wäldern ist sehr empfindlich. Gefährdet werden sie durch die Regulierung der Fließgewässer, Veränderungen im Baumbestand und Klimaveränderungen.
Schwarzerlenwald an Quellgebieten der Fließgewässer M. Podletnik
Illyrische Eichen-Hainbuchenwälder (Erythronio-Carpinion) (HT 91L0)
Nahrungsreiche und tiefe Böden sind ein Standort der Wälder mit Trauben Eiche (Quercus petraea) und der Hainbuche (Carpinus betulus). Aufgrund der Abholzung und Waldstreusammelns in der Vergangenheit, ist dieser Typ von Wald stark zurückgegangen.
Wälder der Trauben Eiche und der Hainbuche wachsen in Tälern G. Domanjko
Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) (HT 9110)
Auf saurem Gestein des Hügellandes Sloweniens wachsen die pflanzenartenarmen Hainsimsen-Buchenwälder. Der Weißbuche (Fagus sylvatica) sind die Wald-Kiefer (Pinus sylvestris) und die Trauben-Eiche (Quercus petraea) beigemischt. In der Pflanzenschicht sind Binsengewächse, Tüpfelfarngewächse und Gräser vorhanden. Es kommt auch die Heidelbeere (Vaccinium myrtillus) vor. Entstehungsgemäß sind diese Wälder sekundär und wachsen auf nahrungsärmeren und steilen Standorten.
Der Buchenwald ist der Lebensraum des Schwarzspechts G. Domanjko
Oligo- bis mesotrophe stehende Gewässer mit Vegetation der Littorelletea uniflorae und/oder der Isoëto-Nanojuncetea (HT 3130)
Dieser, in Goričko seltene Habitattyp ist nur am Ledava-See vorzufinden. Er umfasst nährstoff- und basenarme Seeufer, die periodisch trockenfallen können. Typische Arten sind niedrigwüchsige, amphibische oder submerse Strandlingsgesellschaften (Littorelletea) im Litoral- und Zwergbinsen-Gesellschaften (Isoëto-Nanojuncetea), wie Lindernia procumbens (Liegendes Büchsenkarst), Cyperus michelianus (Zwerg-Zypergras), Eleocharis acicularis (Nadel-Sumpfbinse) und Cyperus fuscus (Braunes-Zypergras).